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Anbauberater Willem van Dijk: „Zeitweilige Coatings unterstützen die Anbauer im Kampf gegen den Klimawandel“

Anbauer in aller Welt sehen sich mit den schwerwiegenden Folgen des Klimawandels konfrontiert, auch im Unterglasgartenbau. Extremes, oft lang anhaltendes Wetter erfordert zusätzliche Schutzmaßnahmen. Das umfangreiche Sortiment zeitweiliger Coatings von Lumiforte ermöglicht maßgeschneiderte Lösungen, wie Anbauberater Willem van Dijk erklärt.

Als unabhängiger Anbauberater begleitet Willem van Dijk Tomaten- und Gurkenanbauer in mehreren Ländern. Außer zu Kunden in den Niederlanden reist er auch regelmäßig nach Süddeutschland, Österreich, Tschechien, Nordspanien und Mexiko. Zwei Kunden in Japan und Vietnam bedient er online.
„Aus eigener Erfahrung und aufgrund der Klimadaten, die ich online abrufen kann, weiß ich, dass sich der Klimawandel überall bemerkbar macht“, erklärt der Anbauexperte. „Das ist auch klar zu sehen, wenn man die Klimaschaubilder der letzten Jahrzehnte einmal miteinander vergleicht. Extreme Witterungsbedingungen treten immer öfter auf, manchmal auch über längere Zeit hinweg. Dadurch häufen sich die Stresssituationen.“

„Zeitweilige Coatings können eine willkommene Ergänzung sein, um bei extremen Wetterbedingungen die Lage einigermaßen zu entschärfen.“

Willem van Dijk - Anbauberater Willem van Dijk

Kontrolle der 24-Stunden-Temperatur

Die größten Herausforderungen im Unterglasgartenbau sind die Vermeidung von Pflanzenstress und die Begrenzung der 24-Stunden-Temperatur in warmen, sonnigen Perioden. „Nur eine vitale, aktive Pflanze kann ungestört wachsen“, berichtet der Berater. „Aber wie soll man solche Pflanzen heranziehen, wenn wochenlang die Sonne scheint und die Temperatur tagsüber auf weit über 35 °C ansteigt? Diese Frage wird mir immer wieder gestellt. Zum Glück kann ich sie aber auch detailliert beantworten.“

Von der Kreide zum Coating

Früher griff man bei solchen Bedingungen zur Kreidespritze, um die Sonneneinstrahlung drastisch zu reduzieren. Auch heute wird diese Methode hin und wieder noch angewendet.
„Herkömmliche Kreide kann schon helfen, die Lage einigermaßen zu entschärfen und die Temperatur im Gewächshaus zu senken, aber dieses Verfahren hat auch Nachteile“, erklärt van Dijk. „Kreide ist eine radikale Lösung, die nicht nur Wärme, sondern auch viel Licht abhält. Wenn sich die Sonne einmal rar macht und das Klima im Freien erträglicher wird, geht sie auf Kosten des Pflanzenwachstums. Außerdem ist die Kreide nicht sehr niederschlagsbeständig, wodurch sich der kühlende Effekt schon nach einem guten Platzregen merklich verringert. Glücklicherweise gibt es heute aber eine große Auswahl von zeitweiligen Coatings mit spezifischen Eigenschaften, was Lösungen nach Maß ermöglicht. Mit den Coatings von ReduSystems habe ich ausschließlich gute Erfahrungen.“

Spezifische Eigenschaften

Die Produkte von ReduSystems lassen sich in drei Kategorien einteilen: Mittel mit abschirmender Wirkung, die einen effektiven Wärmeschutz bieten (ReduSol und ReduHeat), Mittel, die das einfallende Licht in diffuses Licht zerstreuen (ReduFuse und ReduFuse IR) und Spezialprodukte für spezifische Anwendungen, beispielsweise ReduFlex Blue für Zierpflanzen und AntiCondens. Darüber hinaus gibt es ReduClean, mit dem die Anbauer diese (und andere) zeitweiligen Coatings sicher und effektiv vom Gewächshausdach entfernen können, sobald keine strukturelle Abschirmung mehr benötigt wird.
Und schließlich hat Lumiforte die Sprühkreide SprayChalk entwickelt, die in Zeiten extrem starker Sonneneinstrahlung über einem anderen Coating angebracht werden kann, um zusätzlichen Schutz vor hohen Temperaturen zu bieten. Die nächsten Regenschauer spülen die Sprühkreide von selbst vom Gewächshaus, wonach das ursprüngliche Coating die Arbeit wieder übernimmt.

Mit den meisten Produkten hat van Dijk in seiner Beratungspraxis für Gemüsebauern selbst Erfahrung gesammelt. „ReduSol bietet die stärkste Kühlwirkung, hält aber auch das meiste Licht ab“, erklärt er. „Dieses Produkt findet darum besonders in Regionen mit hoher natürlicher Lichtintensität Anwendung, beispielsweise im Mittelmeerraum, in Mexiko und im Süden der USA.“
ReduHeat wirkt auch relativ stark kühlend, lässt aber mehr PAR-Licht (Photosynthetically Active Radiation) durch und macht es diffuser. „Dieses Produkt ist vor allem in West- und Mitteleuropa beliebt. In Nordeuropa und Kanada dagegen werden ReduFuse und ReduFuse IR häufiger eingesetzt.“
ReduFuse lässt sowohl PAR-Licht als auch Infrarotstrahlung durch, macht das Licht aber viel diffuser. Das hat mehrere Vorteile, wie der Berater erklärt. „Diffuses Licht dringt tiefer in die Pflanze ein, wodurch ein größerer Teil der Pflanze zur Photosynthese beiträgt. Außerdem verursacht diffuses Licht weniger Stress. ReduFuse IR hält auch einen Teil der Wärmestrahlung ab. Die Wirkung liegt eigentlich zwischen ReduHeat und ReduFuse.“
Mit ReduFlex Blue hat der Anbauberater keine Erfahrung. Dieses Coating wurde speziell zur Beeinflussung des einfallenden Lichtspektrums entwickelt. Es wirkt also fotoselektiv; es hält einen Teil des blauen Lichts ab, wodurch sich die Blütenstängel vieler Zierpflanzen leichter strecken. Da ReduFlex Blue auch weniger Infrarotlicht durchlässt, wirkt es zugleich kühlend, sowohl auf die Pflanze als auch auf das Gewächshausklima.

Beratungsfunktion

Angesichts der großen Auswahl von zeitweiligen Coatings, der regionalen Klimaunterschiede, der Verfügbarkeit anderer Steuerungssysteme (bewegliche Energieschirme, Vernebler, Luftaufbereitungsanlagen usw.) und der oft spezifischen Bedürfnisse der Pflanzen und Sorten ist eine gründliche Vorbereitung notwendig, um die optimale Abschirmungslösung zu finden. Für die individuelle Beratung der Kunden nimmt sich van Dijk darum bewusst viel Zeit.

Willkommene Ergänzung

„Das Ziel sind vitale Pflanzen, und das Mittel ist ein Gewächshausklima, das dies ermöglicht“, erklärt der Berater. Die meisten Unternehmen im Hightech-Gartenbau verfügen über verschiedene Steuerungssysteme, mit denen sie dies realisieren können.  „Zeitweilige Coatings können eine willkommene Ergänzung sein, um bei extremen Wetterbedingungen die Lage einigermaßen zu entschärfen“, fährt van Dijk fort. „Je nach individueller Situation und den Wünschen des Anbauers muss zuerst das am besten geeignete Produkt ausgewählt und anschließend die richtige Dosierung bestimmt werden. Reicht eine dünne Schicht aus oder wird eine dickere Lage benötigt? Oder ist eine Kombination von zwei Produkten zu unterschiedlichen Zeitpunkten das beste, beispielsweise ReduFuse für die ganze Saison und SprayChalk während eines Monats, in dem zusätzliche Kühlung benötigt wird? Es ist interessant, zusammen mit dem Kunden alle Optionen durchzuspielen und letztlich eine gute Lösung zu finden. Ich habe festgestellt, dass die Kunden den Klimawandel wirklich ernst nehmen und sich bewusst sind, welchen Mehrwert zeitweilige Coatings bieten können.“

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