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Regelung anhand der Pflanzentemperatur eröffnet mehr Möglichkeiten

Die Temperatur der Pflanze weicht bisweilen stark von der Temperatur der Gewächshausluft ab. Darum wäre es an sich von Vorteil, die Pflanzentemperatur ständig zu messen.

Die weitaus meisten Betriebe regeln das Gewächshausklima anhand der Daten des Messkastens. Dieser misst Temperatur und Luftfeuchtigkeit, und der Klimacomputer bringt die Werte mit der Einstrahlung und den Außenbedingungen in Einklang. Aufgrund dessen wird die Heizung eingeschaltet oder die Lüftungsfenster öffnen oder schließen sich. Aber eigentlich ist das ein Umweg. Denn es geht nicht nur um die Gewächshausluft, sondern vor allem auch um die Pflanzentemperatur.
Die Temperatur der Gewächshausluft und die der Pflanze haben beide ihre eigene Dynamik und können bisweilen erheblich voneinander abweichen. Und dann könnte die Temperatur der Pflanze einen größeren Einfluss auf die Regelung des Gewächshausklimas haben.

Unterschied Gewächshaus- und Pflanzentemperatur

Es gibt einige Situationen, in denen der Unterschied zwischen Pflanzen- und Gewächshaustemperatur beträchtlich sein kann. Eine der bekanntesten ist die klare Nacht, bei der es zu starker Ausstrahlung kommt. Der Kopf der Pflanze kühlt dann schnell ab und der Messkasten zeigt nicht genau genug an, was vor sich geht. Aber mit dieser Situation gehen Züchter mittlerweile immer besser um; sie schließen den Energieschirm.
Weniger bekannt ist, dass auch ein plötzlicher Regenschauer tagsüber die Kopftemperatur stark sinken lassen kann. Wenn die Pflanze mit einer Infrarot- oder Wärmebildkamera beobachtet wird, kann darauf reagiert werden, zum Beispiel, indem auch dann der Energieschirm kurz geschlossen wird.

Schnelle Erwärmung

Bei hoher Einstrahlung geschieht genau das Gegenteil: Dann steigt die Pflanzentemperatur schnell. Steuern nur anhand des Messkastens bedeutet, technisch nicht auf dem neuesten Stand zu sein.
Beschichtungen wie ReduFuse wurden dafür entwickelt, genau diese Art von Situationen, in denen es zu rascher Erwärmung kommt, zu vermeiden. Um einen besseren Einblick in die Auswirkung der Beschichtung zu erhalten, müsste man eigentlich Pflanzentemperatur und Lichtniveau messen, und zwar mit und ohne Beschichtung, und diese Daten anschließend mit denen des Messkastens vergleichen.
Wenn die Pflanzentemperatur unter der Beschichtung beispielsweise ständig 2 bis 3°C niedriger ist, verschafft das mehr Spielraum, um das Feuchtigkeitsniveau am Nachmittag wieder auf das gewünschte Level zu bringen; die Fenster können leichter weiter geschlossen werden. Der Vorteil kommt voll zum Tragen, wenn man genaue Einsicht in den Verlauf der Pflanzentemperatur gewinnt.
Unter ReduFuse gibt es keine direkte Sonneneinstrahlung auf die Blätter mehr. Deswegen erwärmen sich diese weniger stark. Dadurch ist die Pflanzentemperatur niedriger als ohne ReduFuse. Durch Messen der Pflanzentemperatur kann der Züchter die Gewächshaustemperatur etwas stärker erhöhen. Die Fenster können weiter geschlossen werden. Das Ergebnis: ein besseres Feuchtigkeitsniveau, aber auch ein höherer CO2-Gehalt.

Neue Messverfahren

Dennoch sind Betriebe, die die Pflanzentemperatur ständig messen und das Gewächshausklima anhand dieser regeln, in der Minderheit. Die Messung der Temperatur von Blättern oder Früchten (zum Beispiel bei Paprika) dient vor allem als zusätzliches Tool, um in Ausnahmefällen eingreifen zu können.
Aber je größer Unternehmen und je rarer qualifizierte Anbauexperten werden, desto wichtiger werden neue Messverfahren. Die neuen Messmöglichkeiten, die sich immer noch verbessern, sorgen für neue Gesichtspunkte bei der Auswahl der richtigen Beschichtung. Gewächshaustyp und -einrichtung, das Maß der Lenkbarkeit und die Art der Beschichtung haben zusammen großen Einfluss auf das Endergebnis.

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