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Haze-Faktor hängt vor allem von Coatingdicke ab

Diffuses Glas hat einen unveränderlichen Haze-Faktor. Mit einem diffusen Coating dagegen kann die Stärke der Lichtstreuung von Jahr zu Jahr geändert werden.

Diffuse Coatings wie ReduFuse und ReduFuse IR sorgen dafür, dass das einfallende Licht gestreut wird. Das heißt: Sie brechen den geradlinigen Verlauf des auf die Oberfläche auftreffenden Lichtstrahls, wodurch diffuses Licht entsteht. Durch diese Streuung kann das Licht tiefer in die Pflanze eindringen, was zu aktiveren Blättern und einer besseren Verwertung der Lichtenergie führt. Darum lassen sich bei einer breiten Palette von Pflanzen mit diffusem Licht Produktionssteigerungen und Qualitätsverbesserungen erzielen.

Der Grad der Diffusität ist messbar – in Form des sogenannten Haze-Faktors. Dieser Streuungsfaktor beziffert, welcher Anteil des senkrecht auftreffenden Lichts um mehr als 2,5 ° von der geraden Linie abgelenkt wird. Wenn also beispielsweise 60 % des direkt einfallenden Lichts stärker gebrochen werden, beträgt der Haze-Faktor 60 %.

Mehr Eimer Farbe = größerer Haze-Faktor

Inwiefern das Licht gebrochen wird, wenn es auf das beschichtete Glas auftrifft, hängt in erster Linie von den Pigmenten im Coating ab. Das Ausmaß der Lichtbrechung wird durch die Dicke des Coatings bestimmt. Je mehr Eimer ReduFuse also pro Hektar aufgetragen werden, desto größer der Haze-Faktor. Mithilfe einer Umrechnungstabelle kann ReduSystems anhand des vom Züchter gewünschten Haze-Faktors ermitteln, in welcher Menge die Schattierfarbe aufgetragen werden muss. Der optimale Haze-Faktor für jede Kultur ist noch nicht bekannt, da hierzu noch nicht genügend Untersuchungen angestellt wurden. Bei Fruchtgemüse scheint sich ein höherer Faktor jedoch oft günstig auszuwirken

Messprotokoll

ReduSystems lässt alle angebotenen Coatings standardmäßig von einer unabhängigen Stelle prüfen. Es gibt verschiedene Messverfahren, die jeweils zu anderen Messergebnissen führen. Eine Norm gibt es nicht; ersatzweise wird manchmal eine Norm aus der Kunststoffindustrie herangezogen: ASTM D1003. Allgemein gilt jedoch das Messprotokoll des Lichtlabors des Forschungsinstituts für Unterglasgartenbau der Landwirtschaftlichen Universität Wageningen als sehr zuverlässig. Darum hat sich auch ReduSystems für dieses Labor entschieden. Früher stellte das Lichtlabor den Haze-Faktor mithilfe einer so genannten Ulbricht-Kugel fest, die sowohl senkrecht einfallendes als auch hemisphärisches (diffuses) Licht messen kann. Das war ein Fortschritt gegenüber dem Fotospektrometer, der nur senkrecht auftreffendes Licht messen konnte.

Dennoch reichte den Wissenschaftlern die Haze-Messung mittels Ulbricht-Kugel nicht aus, denn der Haze-Faktor sagt nur aus, ob das Licht gebrochen wird oder nicht. Wie stark der Lichtstrahl von der geraden Linie abgelenkt wird, lässt sich damit nicht feststellen. Zwei Materialien mit demselben Haze-Faktor, etwa 75 %, können doch einen sehr unterschiedlichen Lichteinfall erzeugen. So kann das eine Material das Licht beispielsweise um 3 ° ablenken, während das andere es in verschiedenen Winkeln von 3 ° bis 45 ° bricht. Entsprechend unterschiedlich können die Auswirkungen auf die Kultur sein.

F-scatter

Aus diesem Grund ist das Wageninger Forschungsinstitut auf ein anderes Messverfahren umgestiegen: die IS-SA-Messung (Imaging Sphere for Scatter and Appereance measurement). Mit diesem Verfahren lässt sich außer dem Haze-Faktor auch der sogenannte F-Scatter messen. Dieser Wert basiert auf dem genauen Streuungsmuster und sagt somit mehr über die Materialeigenschaften aus. Bislang wird in der Praxis noch der Haze-Faktor verwendet, aber in der Zukunft wird sich voraussichtlich der F-Scatter durchsetzen. Bei den Coatings von ReduSystems erhöht sich mit steigendem Haze-Faktor auch der F-Scatter. In Praxisversuchen im Gartenbau muss noch festgestellt werden, wie sich unterschiedliche F-Scatter-Werte auf das Wachstum und die Produktivität der Pflanzen auswirken.

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